Nur knapp eine halbe Stunde vom Havelland entfernt ist das kleine Restaurant Salt‘n‘Sugar zu finden. Es liegt ganz tief unten in Kladow; die letzten paar hundert Meter fährt man auf einer schmalen Straße durch den Wald, wobei man immer das Gefühl hat, hier dürfe man eigentlich gar nicht lang. Und genau dort, wo sich Zander und Dachs am Abend Gute Nacht sagen, da liegt einsam und verlassen das Salt‘n‘Sugar. (ANZEIGE)
Von der Parkplatzseite macht das Restaurant nicht viel her. Aber es liegt direkt an der Havel. Und wenn man bei Sonnenschein und bei wohligen Temperaturen im Biergarten Platz nimmt, dann ist das wie Urlaub. Urlaub, für den man sonst deutlich länger unterwegs ist als nur eine halbe Stunde. Man hört kein Auto, hat einen wunderbaren Blick auf das weite Wasser und kann den Segelbooten dabei zuschauen, wie sie unendlich langsam im Sichtbereich auftauchen und wieder verschwinden.
David Müller (32) und Michael Wegener (33) sind seit dem 19. April die neuen Pächter des Restaurants. David Müller: „Eigentlich wollten wir beide einen Foodtruck bestücken, um dann auf den Märkten und auf Events unser Glück zu versuchen. Dann haben wir auf einem Weihnachtsmarkt Eddi und Addi getroffen, die vorher an gleicher Stelle das ‘Hüftgold‘ betrieben haben. Sie erzählten uns, dass sie aufhören und ob wir uns die Location nicht einmal anschauen möchten. Wir waren Anfang Januar da und haben uns sofort in die Aussicht verliebt. Kritisch war, dass wir Baugenehmigungen nicht nur vom Bauamt, sondern auch vom Forstamt und vom Schiffahrtsamt benötigten. Ein Schild, das zur Wasserseite hin zeigt, darf so etwa nicht grün oder rot beleuchtet sein, damit man es nicht mit einer Boje verwechselt. Aber – wir haben alle Hürden umschifft. Werbung haben wir bislang nur auf Facebook und Instagram gemacht. Der Zuspruch der Gäste hat uns trotzdem sehr überrascht. Vor allem bei Sonnenschein ist das Salt‘n‘Sugar voll.“
Auch drinnen sitzt man gemütlich, die Tische sind sehr schön eingedeckt. Es gibt Frühstück und am Sonntag von 9 bis 14 Uhr einen Brunch (15,90 Euro). Wer möchte, kann zur Kaffeezeit selbstgemachten Kuchen verputzen. Die Karte ist klein, aber fein; Michael ist gelernter Koch: „Wir bieten eine deutsch-internationale Küche und wollen Klassiker neu interpretieren.“
Gerichte wie die Kalbsleber Berliner Art (Foto oben), ein Wiener Schnitzel, Kalbsbäckchen oder Königsberger Klopse sehen damit auf dem Teller ganz anders aus als erwartet. Der Geschmack ist aber umwerfend – ein Besuch lohnt sich. Natürlich finden sich auf der Karte auch Suppen, Salate – und Flammkuchen. Man entdeckt einen Tafelspitz ebenso wie einen Beef Burger oder einen gebratenen Zander. David Müller: „Ein Geheimtipp ist unser Matjes mit Bratkartoffeln nach Hausfrauenart. Das lieben die Leute. Mein persönliches Lieblingsgericht ist der originale Ceasar‘s Salat mit Hühnchen, den macht Michael einfach wunderbar.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Restaurant Salt‘n‘Sugar, Breitehornweg 36, 14089 Berlin, Tel.: 030-36500981, www.salt-n-sugar.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).
Der Beitrag Neu an der Havel: das Salt‘n‘Sugar erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.